Das Kreiswahlprogramm

Lie­be Wähler*innen,

unse­re Gesell­schaft befin­det sich im Wan­del. Die Umwelt­be­las­tung nimmt immer mehr zu und die sozia­len Siche­rungs­sys­te­me sind auf­grund des Wan­dels von Wirt­schaft und Alters­struk­tur stark gefor­dert. Die Arbeits­welt ver­än­dert sich zudem dras­tisch wegen der aktu­el­len Kli­ma- und Coro­na­kri­se, wei­te­re Kri­sen kön­nen fol­gen. Wir GRÜNE im Kreis Lim­burg-Weil­burg haben das Ziel und die Auf­ga­be, unse­ren Kreis gerech­ter, öko­lo­gi­scher und kri­sen­fes­ter zu machen.

Wir GRÜNE set­zen uns ein für einen Kreis, der Klima‑, Natur- und Umwelt­schutz nicht als Schlag­wor­te begreift und des­halb eine nach­hal­ti­ge Regio­nal­ent­wick­lung und eine inno­va­ti­ve Ener­gie­po­li­tik betreibt. Wir stel­len öko­lo­gi­sche und wirt­schaft­li­che Nach­hal­tig­keit über kurz­fris­ti­ges Gewinn­stre­ben. Die not­wen­di­ge Ener­gie­wen­de ist nur kon­kret vor Ort zu schaf­fen. Das Umden­ken – die Ener­gie­wen­de – muss in ers­ter Linie in den Köp­fen der Bürger*innen sowie der Unter­neh­men statt­fin­den. 

Wir stre­ben an, dass der Kreis Lim­burg-Weil­burg bis zum Jahr 2030 kli­ma­neu­tral wird. Dies gelingt nur, wenn die Bürger*innen auf die­sem Weg mit­ge­nom­men wer­den und von der Not­wen­dig­keit der CO2-Reduk­ti­on und des Ener­gie­spa­rens in ihrem Lebens­um­feld über­zeugt sind. Des­halb wer­den wir uns zukünf­tig ver­stärkt dem The­ma Infor­ma­ti­on und Bera­tung in den Berei­chen Ener­gie­ein­spa­rung und Ener­gie­ef­fi­zi­enz wid­men.

GRÜNE Poli­tik rich­tet sich an alle Men­schen. Wir set­zen uns daher ein für eine dis­kri­mi­nie­rungs­freie und gerech­te Teil­ha­be aller Bürger*innen des Krei­ses am wirt­schaft­li­chen, sozia­len, gesell­schaft­li­chen und poli­ti­schen Leben. GRÜNE Poli­tik will soli­da­risch auch die­je­ni­gen im Blick behal­ten, die von Aus­gren­zung, gleich wel­cher Art, betrof­fen sind. Bil­dung und Aus­bil­dung, bezahl­ba­rer Wohn­raum, gute medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung und eine aus­ge­dehn­te und umwelt­freund­li­che Mobi­li­tät sind wesent­li­che Vor­aus­set­zun­gen für eine umfas­sen­de Teil­ha­be aller.

Tra­gen Sie durch bewuss­tes Han­deln und Ihre Stim­me für Bündnis90/Die GRÜNEN Kreis Lim­burg-Weil­burg dazu bei, dass wir die Her­aus­for­de­run­gen mit Mut, Zuver­sicht und Offen­heit für neue und inno­va­ti­ve Ideen ange­hen können.

Wäh­len Sie Zukunft. Wäh­len Sie GRÜN!

Ener­gie­wen­de und Kli­ma­schutz umset­zen
Glo­bal den­ken und lokal han­deln ist unser GRÜNES Leit­ziel für den Kli­ma­schutz. Der Schutz unse­res Kli­mas ist eine der größ­ten Zukunfts­her­aus­for­de­run­gen. Kli­ma­schutz kann nur gelin­gen, wenn alle Akteur*innen den Aus­stoß von Treib­haus­ga­sen ver­rin­gern. Dabei müs­sen alle staat­li­chen Ebe­nen das glei­che Ziel ver­fol­gen.

Auch in unse­rem Kreis ist der Kli­ma­wan­del mit sei­nen dras­ti­schen Aus­wir­kun­gen für alle sicht­bar ange­kom­men. Kon­kre­te Hand­lun­gen und Maß­nah­men sind daher drin­gend erfor­der­lich. Die­se sind nur dann erfolg­reich durch­zu­set­zen, wenn ein brei­tes gesell­schaft­li­ches Enga­ge­ment sie trägt. 

Die Ener­gie­wen­de in der Erzeu­gung von Strom und Wär­me ist unse­re vor­dring­li­che For­de­rung. Wir set­zen uns daher ein für einen kon­se­quen­ten Aus­bau erneu­er­ba­rer Ener­gien, vor allem durch die För­de­rung des Aus­baus von Pho­to­vol­ta­ik, Nut­zung von Geo­ther­mie und Wind­kraft. 

Um bei der Ener­gie­wen­de mög­lichst vie­le mit­zu­neh­men ist der Kreis auf­ge­for­dert, in Schul­ge­mein­schaf­ten das Poten­ti­al für mehr Kli­ma­schutz und Kli­ma­ge­rech­tig­keit zu nut­zen und die­se dazu zu moti­vie­ren, vor Ort eige­ne Ideen zu ent­wi­ckeln und Vor­schlä­ge vor­zu­le­gen. Es ist wich­tig, dass ein Enga­ge­ment für den Kli­ma­wan­del in allen Alters­stu­fen mehr geför­dert und die Dring­lich­keit eines erfolg­rei­chen Kli­ma­schut­zes in der Bevöl­ke­rung bekann­ter gemacht wird. 

Zur Umset­zung und Eta­blie­rung der Kli­ma­schutz­zie­le im Kreis for­dern wir GRÜNE einen eige­nen Fach­dienst Kli­ma­schutz und Erneu­er­ba­re Ener­gien. Die­ser Fach­dienst soll Maß­nah­men und Pro­jek­te für mehr Kli­ma­schutz im Land­kreis ent­wi­ckeln und die­se unter­stüt­zend beglei­ten. Er soll ver­schie­de­ne Ziel­grup­pen bei der Umset­zung von Kli­ma­schutz­maß­nah­men bera­ten und unter­stüt­zen. Ange­bo­te kön­nen z.B. die Ener­gie­be­ra­tung für Bürger*innen, die Bera­tung über För­der­mit­tel, spe­zi­el­le Bera­tungs­an­ge­bo­te für Unter­neh­men, die in Koope­ra­ti­on mit wei­te­ren Insti­tu­tio­nen durch­ge­führt wer­den, sein. Die Unter­stüt­zung von Schu­len bei der Kli­ma­bil­dung soll eben­falls im Fach­be­reich ange­sie­delt sein.

Wir GRÜNE set­zen uns ein für:
  • Das Ziel der CO2-Neu­tra­li­tät der Kreis­ver­wal­tung bis 2030.
  • Die regel­mä­ßi­ge Prü­fung der Ener­gie­bi­lanz des Land­krei­ses mit geeig­ne­ter Soft­ware. Dabei set­zen wir auf ein Moni­to­ring der Ver­sor­gung mit erneu­er­ba­ren Ener­gien und des Energieverbrauchs.
  • Die Schaf­fung eines Fach­diens­tes Kli­ma mit min­des­tens 3 Mitarbeiter*innen.
  • Die Min­de­rung des Ener­gie­ver­brauchs und der Treib­haus­ga­se durch Ener­gie­ein­spa­rung (Heiz­ener­gie, Strom, Gas etc.) in den kreis­ei­ge­nen Gebäuden
  • Die Unter­su­chung, För­de­rung und Umset­zung von inno­va­ti­ven Ideen in der Solar­nut­zung, wie z.B. Solar­rad­we­ge, Solar­häu­ser und Agrophotovoltaik
  • Die kon­se­quen­te Anwen­dung der Pas­siv­bau­wei­se für alle neu­en Bau­maß­nah­men des Krei­ses durch eine res­sour­cen­scho­nen­de Bau­wei­se, z.B. Holzständerbauweise.
  • Das Umrüs­ten des Fuhr­parks der Kreis­ver­wal­tung auf kli­ma­freund­li­che Mobi­li­tät (Dienst­fahr­zeu­ge, Bau­hö­fe usw.).
  • Die Gesprächs­füh­rung mit den kreis­an­ge­hö­ri­gen Kom­mu­nen, mit der Maß­ga­be, dass sich die­se den Kli­ma­zie­len mit geeig­ne­ten Maß­nah­men anschließen.

Akzep­tanz und Viel­falt för­dern statt Aus­gren­zung und Rechts­extre­mis­mus

Respekt, Akzep­tanz und gegen­sei­ti­ges Ler­nen sol­len das Ver­hält­nis der Bürger*innen des Krei­ses prä­gen. Dem steht der­zeit ent­ge­gen, dass in unse­rem Kreis eine ste­tig wach­sen­de star­ke rech­te Sze­ne exis­tiert. Die­se macht sowohl real als auch vir­tu­ell auf sich auf­merk­sam und rekru­tiert Anhänger*innen. Um die­sem Trend ent­ge­gen­zu­wir­ken, wol­len wir uns für eine Ver­bes­se­rung der Demo­kra­tie­bil­dung durch den Kreis ein­set­zen; hier­bei sol­len die bestehen­den Struk­tu­ren ein­ge­bun­den und erwei­tert wer­den. Das Ziel ist, die Bürger*innen zu infor­mie­ren und zu sen­si­bi­li­sie­ren. 

Eine Kul­tur der Viel­falt und Inklu­si­on ist nur dann mög­lich, wenn der Kreis sei­ne Rol­le als Gestal­ter wahr­nimmt und aktiv mit der Bevöl­ke­rung an gegen­sei­ti­ger Akzep­tanz und einem gleich­be­rech­tig­ten Mit­ein­an­der arbeitet. 
Diver­si­tät durch gemein­sa­mes Han­deln stär­ken

Inte­gra­ti­ons­po­li­tik bedeu­tet für uns GRÜNE nicht, Min­der­hei­ten in eine ver­meint­lich homo­ge­ne Mehr­heit zu inte­grie­ren. Unse­re Gesell­schaft ist durch Viel­falt geprägt. Gemein­sam set­zen wir uns für den Schutz vor Dis­kri­mi­nie­rung, recht­lich garan­tier­te Chan­cen auf Teil­ha­be, gerech­te Reprä­sen­ta­ti­on und Mit­ge­stal­tung in allen gesell­schaft­li­chen Berei­chen und staat­li­chen Insti­tu­tio­nen ein. Die­se bil­den die Grund­la­ge für ein Inte­gra­ti­ons- und Diver­si­täts­kon­zept, das wir für unse­ren Land­kreis fordern. 
Erin­ne­rungs­kul­tur pfle­gen

Das Bewusst­sein für die Sin­gu­la­ri­tät der Gräu­el­ta­ten des Natio­nal­so­zia­lis­mus und die dar­aus resul­tie­ren­de Ver­ant­wor­tung Deutsch­lands wach­zu­hal­ten, ist vor­dring­li­che Auf­ga­be unse­rer Erin­ne­rungs­kul­tur. Wir wol­len den Opfern ein wür­di­ges Geden­ken berei­ten und zugleich unser Mög­lichs­tes dafür tun, um Men­schen­feind­lich­keit, Hass, Anti­se­mi­tis­mus und Ras­sis­mus in unse­rem Land­kreis zu ver­hin­dern und zu bekämp­fen. 

Wir GRÜNE set­zen uns ein für:
  • Eine Koor­di­nie­rungs­stel­le, die Grup­pie­run­gen gegen Rechts­extre­mis­mus und für Viel­falt unterstützt.
  • Die Stär­kung der Com­mu­ni­ties und ihrer Selbstorganisation.
  • Eine ver­stärk­te Reprä­sen­ta­ti­on von Men­schen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund im Kreis­par­la­ment, in der Ver­wal­tung und allen Berei­chen der Gesell­schaft; die inter­kul­tu­rel­le Öff­nung von Kreis­ver­wal­tung und allen Betei­li­gungs­ge­sell­schaf­ten sind hier­für wich­ti­ge Voraussetzung.
  • Eine ein­fa­che Teil­ha­be an sozia­len und gesell­schaft­li­chen Ange­bo­ten, weil Bar­rie­re­frei­heit für uns im rea­len und vir­tu­el­len Leben wich­tig ist.
  • Die Durch­füh­rung von Fes­ti­vals, wie zum Bei­spiel eines inter­na­tio­na­len Kin­der- und Jugend­thea­ter­fes­ti­vals. • Die Ein­rich­tung und Mode­ra­ti­on von Dia­log­fo­ren für alle Vereine/Gruppierungen.
  • Eine ver­stärk­te Bear­bei­tung der The­men Inte­gra­ti­on und Rechts­extre­mis­mus durch das Jugend­bil­dungs­werk des Krei­ses in Koope­ra­ti­on mit den Schu­len. • Den Aus­bau und die Inten­si­vie­rung der „Part­ner­schaft für Demokratie“.
  • Die Vor­hal­tung von Unter­brin­gungs­mög­lich­kei­ten für Betrof­fe­ne huma­ni­tä­rer Katastrophen.
Frau­en­po­li­tik ist GRÜN 
Gleich­be­rech­ti­gung kon­se­quent ein­for­dern, geschlech­ter­ge­recht in die Zukunft gehen

Frau­en­po­li­tik ist seit der Grün­dung unse­rer Par­tei eines unse­rer Kern­the­men. Vie­les hat sich in den letz­ten 30 Jah­ren ver­bes­sert, nicht zuletzt auch dank GRÜNER Poli­tik. Den­noch gibt es auch in die­sem Bereich noch viel zu tun. Unser gesam­tes Pro­gramm zielt auf einen geschlech­ter­ge­rech­ten Land­kreis. 

Frau­en und Män­ner sind nach wie vor nicht gleich­be­rech­tigt. Die Coro­na-Kri­se hat dazu geführt, dass sich alte Rol­len­mus­ter ver­fes­tigt haben und die Gefahr besteht, dass sich die Kar­rie­re­chan­cen von Frau­en dau­er­haft ver­schlech­tern. Die spe­zi­fi­schen Lebens­la­gen von Frau­en sind in den Hin­ter­grund gerückt, wäh­rend Schu­len und Kitas mona­te­lang geschlos­sen waren. Dadurch wur­de Care- und Bil­dungs­ar­beit in wei­ten Tei­len pri­va­ti­siert und lan­de­te still­schwei­gend auf den To-Do-Lis­ten von Frau­en. 

Frau­en ver­die­nen bei gleich­wer­ti­ger Arbeit nach wie vor weni­ger als Män­ner. Frau­en beset­zen bei glei­cher Qua­li­fi­ka­ti­on nach wie vor weni­ger Füh­rungs­po­si­tio­nen als Män­ner, in poli­ti­schen Gre­mi­en sind sie unter­re­prä­sen­tiert. Frau­en lei­den nach wie vor deut­lich stär­ker unter häus­li­cher und sexua­li­sier­ter Gewalt als Män­ner. Wir wer­den nicht ruhen, solan­ge die­se Dis­kri­mi­nie­run­gen exis­tie­ren. Ziel unse­rer Poli­tik ist die Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit, die Ver­wirk­li­chung von Chan­cen­gleich­heit für Frau­en und Männer.
Fami­li­en, Zusam­men­halt und Welt­of­fen­heit stär­ken

Eine viel­fäl­ti­ge und inklu­si­ve Gesell­schaft ist gleich­be­rech­tigt, mit glei­chen Rech­ten, Zugangs­mög­lich­kei­ten und glei­cher Teil­ha­be.  

Fami­li­en sind so viel­fäl­tig wie das Leben. Für uns GRÜNE ist Fami­lie über­all da, wo Kin­der sind. Wir wol­len Kin­der und Jugend­li­che in viel­fäl­ti­gen Fami­li­en­for­men för­dern. Das kann die klas­si­sche Fami­lie mit Vater, Mut­ter und Kind(ern) sein, eben­so wie Allein­er­zie­hen­de mit Kin­dern, Adop­tiv- oder Pfle­ge­fa­mi­li­en und gleich­ge­schlecht­li­che Paa­re mit Kin­dern. Fami­li­en leis­ten viel. Wir wol­len Fami­li­en — und beson­ders Frau­en — ent­las­ten, Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­te aus­bau­en und schon vor­han­de­ne bekann­ter machen.

Im Kreis gibt es zuneh­mend Allein­er­zie­hen­de, die beson­ders von einer Ganz­ta­ges­be­treu­ung pro­fi­tie­ren wür­den. Des­halb set­zen wir uns ein für aus­rei­chen­de ganz­tä­gi­ge Kin­der­be­treu­ungs­an­ge­bo­te, sowohl für Kin­der unter 3 Jah­ren als auch für Kin­der über 6 Jah­ren. Es feh­len immer noch Betreu­ungs­plät­ze für Kin­der unter 3 Jah­ren.

Hier­bei muss neben der Quan­ti­tät der Betreu­ungs­plät­ze auch die Qua­li­tät der Kin­der­be­treu­ung für alle Alters­grup­pen sicher­ge­stellt wer­den.

Mitarbeiter*innen im Job­cen­ter müs­sen für die beson­de­re Situa­ti­on von Frau­en mit Gewalt­er­fah­run­gen, Migra­ti­ons­hin­ter­grund und Han­di­cap sen­si­bi­li­siert und geschult wer­den.

Jugend bedeu­tet Zukunft. Wir als GRÜNE wol­len uns für die­se Zukunft ein­set­zen, jun­ge Men­schen för­dern und ihnen ermög­li­chen, dass sie ihre Umwelt und ihre Gesell­schaft mit­ge­stal­ten kön­nen. Dabei ist (tat­säch­li­che) poli­ti­sche Teil­ha­be wich­tig, damit Jugend­li­che ihre neu­en und inno­va­ti­ven Ideen arti­ku­lie­ren und umset­zen kön­nen.

Wir GRÜNE set­zen uns ein für:
  • Den Aus­bau der indi­vi­du­el­len För­de­rung von Kin­dern in ein­kom­mens­schwa­chen Fami­li­en, um die „ver­erb­te“ Armut zu durchbrechen.
  • Aus­rei­chen­de Hil­fen für Fami­li­en, Kin­der und Jugend­li­che in Pro­blem­la­gen (dazu müs­sen die vor­han­de­nen Bera­tungs- und Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­te sozi­al­räum­lich orga­ni­siert, mit­ein­an­der ver­netzt und Lücken in der Ange­bots­struk­tur geschlos­sen werden).
  • Eine kon­se­quen­te Prü­fung bei allen bau­li­chen und ver­kehrs­po­li­ti­schen Vor­ha­ben auf Kin­der­freund­lich­keit. • Prä­ven­ti­on und Opfer­schutz, denn Frau­en und Kin­der müs­sen in ihrem Zuhau­se sicher sein. Ange­bo­te von Bera­tungs­stel­len und Frau­en­häu­ser müs­sen aus­ge­baut wer­den, auch im Hin­blick auf den Schutz und die Unter­kunft jun­ger Frau­en aus Migran­ten­fa­mi­li­en, die wegen ihres Lebens­stils oder ihrer Ori­en­tie­rung Gewalt fürch­ten müssen. 
  • Die Betei­li­gung der Jugend­ver­bän­de mit dem Ziel eines Jugend­par­la­men­tes auf Kreisebene.
Umwelt und Land­wirt­schaft schüt­zen

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ste­hen für einen lebens­wer­te­ren Kreis Lim­burg-Weil­burg. Nach­hal­ti­ge Forst- und Land­wirt­schaft, Umwelt- und Natur­schutz gehö­ren für uns GRÜNE zu den wich­tigs­ten Poli­tik­fel­dern.

Öffent­li­che Wald­flä­chen sol­len nach­hal­tig bewirt­schaf­tet wer­den. Bei pri­va­ten Wald­be­sit­zern ist hier­auf durch eine ver­bes­ser­te Infor­ma­ti­on durch den Kreis hin­zu­wir­ken. Grund­ge­dan­ke grü­ner Wald­po­li­tik ist es immer, Forst­wirt­schaft und Natur­schutz gleich­wer­tig und auf Augen­hö­he zu sehen. Die Ent­wick­lung der letz­ten Jah­re mit den Schä­den durch Kli­ma­wan­del und Schäd­lings­be­fall machen immer deut­li­cher, dass der Wald nach­hal­tig auf­ge­stellt wer­den muss. Dazu gehört für uns eine stär­ke­re Durch­mi­schung mit mehr Natur­wald­zel­len und der Umstieg von Nadel­ge­höl­zen auf stand­ort­ty­pi­sche Baum­ar­ten. Für eine sol­che Wald­be­wirt­schaf­tung wol­len wir als Kreis die Kom­mu­nen als Waldbesitzer*innen stär­ker moti­vie­ren.

Wir GRÜNE set­zen uns ein für:
  • Jähr­li­che Wald­zu­stands­be­rich­te für den Kreis
Agrar­wen­de ein­lei­ten, zum Erhalt der Natur im Land­kreis Lim­burg-Weil­burg

An einer kli­ma- und umwelt­ver­träg­li­chen Land­wirt­schaft führt kein Weg vor­bei. Es gibt vie­le Her­aus­for­de­run­gen, denen sich die Agrar­sys­te­me der Zukunft stel­len müs­sen: Fra­gen des          Tier­wohls, Bewah­rung der Arten­viel­falt, Kli­ma­schutz und Anpas­sung an sich ändern­de Kli­ma­be­din­gun­gen sowie Res­sour­cen­schutz sind nur eini­ge der­zeit im Fokus ste­hen­de The­men. 

Für die Men­schen im länd­li­chen Raum ist der Erhalt der sie umge­ben­den Natur als Bestand­teil ihrer Lebens­qua­li­tät wich­tig. Der schub­wei­se und rasche Rück­gang der Arten­viel­falt und Aus­ein­an­der­set­zun­gen um Flä­chen­ver­brauch durch Sied­lungs­bau beun­ru­hi­gen die Menschen.
Öko­lo­gisch-viel­fäl­tig-regio­nal-nach­hal­tig  

Gleich­zei­tig erfreu­en sich bio­lo­gisch erzeug­te Lebens­mit­tel stei­gen­der Beliebt­heit bei Direkt­ver­mark­tern und Hof­lä­den, aber auch in den Super­märk­ten und Dis­coun­tern. Die Anbau­flä­che für bio­lo­gi­sche Land­wirt­schaft liegt im Land­kreis den­noch bei nur 7% (Hes­sen: 14,5%, bun­des­weit 9,7%) der gesam­ten land­wirt­schaft­li­chen Flä­che. Vie­le kon­ven­tio­nel­le Landwirt*innen kämp­fen mit dem har­ten Preis­druck für ihre Pro­duk­te und suchen nach Aus­we­gen aus dem „Wach­sen oder Wei­chen“.

Durch die Mas­sen­tier­hal­tung wird für jeden vor Ort sicht­bar und riech­bar in die Umwelt ein­ge­grif­fen, wobei das Leid der Tie­re in der Mas­sen­tier­hal­tung unsicht­bar hin­ter ver­schlos­se­nen Stall­tü­ren statt­fin­det.  Mono­kul­tu­ren von Mais als Fut­ter­mit­tel, Gül­le­ent­sor­gung u.a. füh­ren zu Bienen‑, Insek­ten- und Vogel­ster­ben und zur Ver­seu­chung des Grund­was­sers.

Der Land­kreis Lim­burg-Weil­burg ist zusam­men mit dem Rhein­gau-Tau­nus-Kreis sowie der Stadt Wies­ba­den vom Land Hes­sen als Öko­land­bau-Modell­re­gi­on aner­kannt wor­den. Die „Öko­land­bau Modell­re­gi­on Nas­sau­er Land“ strebt die Rea­li­sie­rung ver­schie­de­ner Zie­le im Hin­blick auf den öko­lo­gi­schen Land­bau und die regio­na­le Wert­schöp­fung an. Mit der Auf­nah­me in die För­der­ku­lis­se wer­den zahl­rei­che Pro­jek­te zu Guns­ten der öko­lo­gisch bewirt­schaf­te­ten Betrie­be gestar­tet. 

Wir GRÜNE set­zen uns dafür ein, dass der Land­kreis Lim­burg-Weil­burg mit dem Öko­land­bau- Pro­jekt „Nas­sau­er Land“ die Chan­ce nutzt, um:
  • Gezielt die Umwid­mung kon­ven­tio­nel­ler in öko­lo­gisch bewirt­schaf­te­te Flä­chen zu för­dern und dafür die För­der­instru­men­te des Lan­des Hes­sen zu nutzen.
  • Durch den geziel­ten Aus­bau der Wert­schöp­fungs­ket­te inklu­si­ve des ört­li­chen Lebens­mit­tel­hand­werks z.B. Bäcker*innen und Metzger*innen für Öko-Pro­duk­te und die Stär­kung der regio­na­len Land­wirt­schaft die Absatz­we­ge kli­ma­freund­lich zu gestalten.
  • Den Kom­mu­nen im Kreis zu hel­fen, durch Ver­ein­ba­run­gen mit betrof­fe­nen bäu­er­li­chen Betrie­ben, vor­han­de­ne Nitrat­be­las­tun­gen abzusenken.
  • Den Ver­zicht auf den Ein­satz des Wirk­stof­fes Gly­pho­sat wei­ter voranzutreiben.
  • Für den Bio­di­ver­si­täts­schutz stär­ker behörd­lich den Erhalt und die Wie­der­be­le­bung ver­lo­ren gegan­ge­ner Feld­we­ge zu ver­fol­gen und sys­te­ma­tisch die Zer­stö­rung von Grün­strei­fen wie Hecken­struk­tu­ren zu ver­hin­dern, zur Not auch Neu­pflan­zun­gen von Bäu­men am Ran­de der land­wirt­schaft­li­chen Wirt­schafts­we­ge zu initiieren.
  • Mit einem eige­nen Pro­gramm zur Bele­bung der Orts­ker­ne in den klei­ne­ren Städ­ten, die Tra­di­ti­on der „Wochen­märk­te“ mit Direkt­ver­kauf öko­lo­gisch und regio­nal her­ge­stell­ter Lebens­mit­tel neu aufzubauen.
  • Regel­mä­ßig in den öffent­li­chen Kan­ti­nen, in den betreu­en­den Schu­len, Kin­der­gär­ten und Kitas, in denen eine Essens­ver­sor­gung erfolgt, den Schüler*innen ein ent­spre­chen­des regio­na­les und öko­lo­gi­sches Ange­bot zu präsentieren. 
  • Mit den öko­lo­gisch wirt­schaf­ten­den Betrie­ben Schul­prak­ti­ka-Ange­bo­te anzu­re­gen und zu sichern. 
Gleich­be­rech­tig­te Bil­dung für die Zukunft aller ein­for­dern

Bil­dung ermög­licht es Men­schen, ihr Leben eigen­ver­ant­wort­lich und selbst­be­stimmt zu gestal­ten. Bil­dung befä­higt Men­schen dazu, ihre Poten­tia­le und Inter­es­sen zu ent­wi­ckeln und offen für neue Erkennt­nis­se und Erfah­run­gen zu blei­ben. Das Recht auf Bil­dung ist ein Recht auf Selbst­be­stim­mung, Mün­dig­keit und gesell­schaft­li­che Teil­ha­be.

Bil­dungs­we­ge sind Lebens­we­ge. Des­halb ste­hen für uns GRÜNE die Zugangs- und Chan­cen­ge­rech­tig­keit im Mit­tel­punkt. Schu­le muss Per­spek­ti­ven auf­zei­gen und jedem Kind die För­de­rung zuteil­wer­den las­sen, die es benö­tigt. Dafür braucht es gut aus­ge­stat­te­te, wohn­ort­na­he Schu­len. 

Wir GRÜNE set­zen uns ein für:
  • Gerech­te Start­chan­cen für alle Kin­der. Kin­der brau­chen in allen Schu­len gute Bedin­gun­gen: gut aus­ge­bil­de­te Lehrer*innen und erreich­ba­re Sozialarbeiter*innen, funk­tio­nie­ren­de Räu­me, Toi­let­ten und Turn­hal­len, gute Betreu­ung bis in den Nach­mit­tag, genau­so wie WLAN, Tablets und White­boards. Unter­stüt­zung inklu­si­ven Ler­nens durch ver­stärk­ten Ein­satz qua­li­fi­zier­ter Teil­ha­be­as­sis­ten­zen und Ein­bin­dung zusätz­li­cher Lehrer*innen.
  • Die Erwei­te­rung der Schul­viel­falt im Land­kreis Lim­burg-Weil­burg mit Aus­bau der Digi­ta­li­sie­rung. Die­se gilt es für mehr indi­vi­du­el­le­re För­de­rung von Schüler*innen zu nut­zen. In den Wochen des Coro­na-Lock­downs haben vie­le Lehrer*innen und Schüler*innen ver­tie­fen­de Erfah­run­gen mit der digi­ta­len Bereit­stel­lung von unter­richts­be­glei­ten­dem Mate­ri­al gemacht. Die­ser Erfah­rungs­schatz soll­te gesi­chert, aus­ge­baut und dau­er­haft ver­füg­bar gemacht wer­den. Dazu gehö­ren digi­ta­le Mate­ria­li­en sowie Lern­platt­for­men, die mit ent­spre­chen­den Ser­ver-Kapa­zi­tä­ten aus­ge­stat­tet wer­den, eben­so wie die Aus­stat­tung der Schüler*innen aus ein­kom­mens­schwa­chen Haus­hal­ten mit digi­ta­len Leihgeräten. 
  • Die Nut­zung der gro­ßen Chan­ce, den Unter­richt durch die Digi­ta­li­sie­rung von dar­stel­len­den und sich wie­der­ho­len­den Auf­ga­ben zu ent­las­ten, um dadurch mehr Raum und Zeit für die Lern­be­glei­tung und die indi­vi­du­el­le För­de­rung der Schüler*innen zu gewin­nen. Eine gute Erklä­rung für einen Sach­ver­halt muss dann nicht nach dem Unter­richt auf YOUTUBE gesucht wer­den, son­dern kann Bestand­teil des Unter­richts werden.
  • Die wei­ter­hin gute Auf­stel­lung der Beruf­li­chen Schu­len im Kreis, damit die­se in Part­ner­schaft mit der Wirt­schaft die dua­le Aus­bil­dung modern ent­wi­ckeln und auch Wege für Dua­le Stu­di­en­gän­ge, bei denen jun­ge Men­schen Stu­di­en­gän­ge und Abschlüs­se mit betrieb­li­cher Aus- und Fort­bil­dung kom­bi­nie­ren kön­nen. Eben­so erhal­ten Erwach­se­ne Stütz­punk­te für lebens­lan­ges Lernen.
  • Den hohen Stel­len­wert von Mehr­spra­chig­keit in einem geein­ten Euro­pa und in einer glo­ba­li­sier­ten Welt. Mehr­spra­chig­keit ist eine Qua­li­fi­ka­ti­on – dies wol­len wir stär­ker aner­ken­nen. Kin­der für die Gesell­schaft stark machen beginnt mit Sprach­för­de­rung. Schu­len über­neh­men hier neue Auf­ga­ben und wer­den mehr zum Lebens­raum. Mit mehr­spra­chi­gem Unter­richt und neu­en For­men von Lern­ar­ran­ge­ments und digi­ta­ler Unter­stüt­zung bei der Kon­zep­ti­on der Unter­richts­in­hal­te und ‑metho­den wird ein demo­kra­ti­sches Euro­pa mit kul­tu­rel­ler Viel­falt vorangebracht.
  • Einen beson­de­ren Schwer­punkt auf Bil­dung und Betreu­ung auch in länd­li­chen Regio­nen, der die Fami­li­en ent­las­tet. Der Aus­bau der Schu­len zu echten.
  • Ganz­tags­schu­len gehört in den Fokus der Kreis­po­li­tik. Bil­dung ist DAS Zukunfts­the­ma. Ohne glei­che Bil­dungs­chan­cen ist eine gerech­te Gesell­schaft nicht möglich.
  • Die Berück­sich­ti­gung neu­er Lern­for­men, die die sich ver­än­dern­den Bedürf­nis­se an Ler­nen, Digi­ta­li­sie­rung und Leben in der Schu­le abbil­den. Die Art, wie aktu­ell Lern­in­hal­te, Unter­richt, Fächer und Schu­le ins­ge­samt orga­ni­siert wer­den, stammt aus einer ana­lo­gen Welt. Bei der Moder­ni­sie­rung und dem Neu­bau von Schul­ge­bäu­den muss Schul­ar­chi­tek­tur den neu­en Bedürf­nis­sen ange­passt werden.
Digi­ta­le Zukunft für den Kreis Lim­burg-Weil­burg vor­an­trei­ben

Ein wesent­li­cher Bestand­teil für den Zugang zu sozia­lem Leben, Bil­dung und Märk­ten ist der Zugang zur digi­ta­len Welt durch schnel­les Inter­net. Die­ser Zugang bedeu­tet wirt­schaft­li­che und sozia­le Teil­ha­be, ist ein unver­zicht­ba­rer Teil der Infra­struk­tur und muss vom Kreis sicher­ge­stellt wer­den. Die Wich­tig­keit einer guten digi­ta­len Infra­struk­tur hat die Coro­na­kri­se deut­lich auf­ge­zeigt. Die Digi­ta­li­sie­rung von Pro­zes­sen kann nega­ti­ve Effek­te auf die Umwelt ver­rin­gern, auch wenn sie gleich­zei­tig durch ihren hohen Ener­gie­ver­brauch eine Belas­tung für unser Kli­ma sein kann. Hier gilt es den Ener­gie­be­zug aus erneu­er­ba­ren Ener­gien vor­an­zu­trei­ben und Ener­gie­ef­fi­zi­enz zu stei­gern.

Digi­ta­le Platt­for­men, auf denen man Infor­ma­tio­nen zu Betei­li­gungs­pro­jek­ten, Begeg­nungs­or­ten und Ansprechpartner*innen fin­det, könn­ten die Kom­mu­ni­ka­ti­on deut­lich ver­bes­sern und zur Mit­ge­stal­tung akti­vie­ren. Tools, bei denen Men­schen z. B. neur­al­gi­sche Punk­te der Ver­kehrs­füh­rung, Män­gel oder inter­es­san­te Orte auf einer Web­site sam­meln und der Ver­wal­tung über­mit­teln kön­nen, soll­ten wei­ter­ent­wi­ckelt und in Ver­wal­tungs­pro­zes­se inte­griert wer­den. Der Kreis soll­te ent­spre­chen­de Pro­jek­te initi­ie­ren, steu­ern, und ggf. durch­füh­ren und somit die kom­mu­na­le Ebe­ne ver­net­zen. Eine schnel­le Umset­zung spart Zeit, ermög­licht Bar­rie­re­frei­heit und ver­mei­det Ver­kehr. 

Men­schen ohne Erfah­run­gen mit digi­ta­len Medi­en oder Men­schen, mit unge­nü­gen­den Sprach­kennt­nis­sen oder ohne Zugang zu Com­pu­tern, ist die Mög­lich­keit zu geben, an der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on von Ver­wal­tung und Gesell­schaft teil­zu­ha­ben. Hier­zu könn­te an Punk­ten des öffent­li­chen Lebens (Ver­wal­tun­gen, Gemein­schafts­häu­ser, Umstei­ge­be­rei­che des ÖPNV) unbü­ro­kra­ti­scher Zugang zu Gerä­ten und Soft­ware, sowie ziel­grup­pen­spe­zi­fi­sche Unter­stüt­zung durch z. B. Helfer*innen-Angebote imple­men­tiert wer­den. Belan­ge der Sicher­heit und des Daten­schut­zes müs­sen hier all­zeit berück­sich­tigt wer­den.

Wir set­zen uns ein für eine Digi­ta­li­sie­rungs­be­ra­tung durch die Wirt­schafts­för­de­rung, die es allen Unter­neh­men des Land­krei­ses ermög­li­chen soll, eine Web­site und die Hin­ter­le­gung der not­wen­di­gen und aktu­el­len Daten bei Goog­le als Stan­dard zu imple­men­tie­ren. Hier soll die Wirt­schafts­för­de­rung (lt. Home­page nur auf Breit­band­aus­bau beschränkt) durch geziel­te Anspra­che der Unternehmer*innen aktiv wer­den und Hil­fe anbie­ten.  

Wir GRÜNE set­zen uns ein für:
  • Die Wei­ter­ent­wick­lung der digi­ta­len Stra­te­gie auf sozi­al ver­träg­li­che, gene­ra­tio­nen­über­grei­fen­de, gerech­te, ener­gie- und res­sour­cen­ef­fi­zi­en­te Weise.
  • Den Aus­bau von E‑Go­vern­ment-Ange­bo­ten für Bürger*innen und Unter­neh­men. Wir for­dern hier die naht­lo­se Umset­zung des Online-Zugangs­ge­set­zes (OZG) für alle Ver­wal­tungs­dienst­leis­tun­gen des Krei­ses Lim­burg-Weil­burg bis 2022.
  • Die Stär­kung loka­ler Sha­ring-Ansät­ze, neu­er Nach­bar­schafts­fo­ren und nach­hal­ti­ger Geschäfts­mo­del­le, die sozi­al­ver­träg­lich zu einer res­sour­cen­ef­fi­zi­en­te­ren und CO2-frei­en Wirt­schaft beitragen. 
  • Die För­de­rung einer digi­ta­len Kreis­lauf­wirt­schaft, gemein­sa­mem Nut­zen oder Wie­der­ver­wer­ten von Mate­ria­li­en, Tech­no­lo­gien und Produkten.
Nach­hal­ti­ge Wirt­schafts- und Finanz­po­li­tik, regio­na­le Wert­schöp­fung stär­ken

Der Kreis Lim­burg-Weil­burg soll lang­fris­tig als Kreis hand­lungs­fä­hig blei­ben. Kli­ma­kri­se, Digi­ta­li­sie­rung und Glo­ba­li­sie­rung stel­len Unter­neh­men und Gesell­schaft vor enor­me Her­aus­for­de­run­gen. Die Art, wie wir pro­du­zie­ren und kon­su­mie­ren, wird einer­seits immer glo­ba­ler, ande­rer­seits wird der Wunsch nach nach­hal­ti­ger Wirt­schaft durch loka­le und regio­na­le Ver­net­zung als Gegen­be­we­gung immer stär­ker. Die regio­na­le Wirt­schafts­för­de­rung ist so aus­zu­rich­ten, dass regio­na­le Kreis­läu­fe unter­stützt wer­den, vor Ort eine gute Infra­struk­tur vor­zu­fin­den ist und damit unse­re eher länd­li­chen Regio­nen ver­läss­lich ange­bun­den sind.

Die öko­lo­gi­sche Moder­ni­sie­rung ist in vol­lem Gan­ge. Klei­ne und gro­ße mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men schrei­ben mit GRÜNEN Ideen schwar­ze Zah­len, auch hier im Kreis Lim­burg-Weil­burg. Die­se Pionier*innen des Wan­dels schaf­fen die­je­ni­gen Arbeits­plät­ze, die auch mor­gen noch bestehen.  

Im Land­kreis hat sich in den letz­ten 5 Jah­ren viel getan. In vie­len Kom­mu­nen ist die Zahl der Arbeits­plät­ze gestie­gen, der Land­kreis hat die Digi­ta­li­sie­rung unter­stützt, er steht mit För­der­maß­nah­men den Kom­mu­nen zur Sei­te. In vie­len Berei­chen der Wirt­schaft spielt Nach­hal­tig­keit eine gro­ße Rol­le. Dies wird von uns GRÜNEN gefor­dert und geför­dert.

Ange­sichts der immensen finan­zi­el­len Her­aus­for­de­run­gen durch die Coro­na-Pan­de­mie wird aber auch der Kreis­haus­halt außer­or­dent­lich belas­tet. Daher ist es mit­tel- und lang­fris­tig wich­tig, die Schul­den­last in kom­men­den wirt­schaft­li­chen Hoch­pha­sen wei­ter zu redu­zie­ren. Gleich­zei­tig müs­sen not­wen­di­ge Inves­ti­tio­nen in die Zukunfts­fä­hig­keit getä­tigt wer­den. 

Haus­halts­mit­tel gehö­ren allen Bürger*innen. Mit ihnen ist stets sorg­sam umzu­ge­hen und es ist zu über­prü­fen, ob die ange­streb­ten gesell­schaft­li­chen Zie­le auf effi­zi­en­tem Weg erreicht wer­den. Die öffent­li­chen Haus­hal­te soll­ten in einer Demo­kra­tie klar, trans­pa­rent und nach­voll­zieh­bar sein. Ein wich­ti­ger Punkt beim Inves­tie­ren durch Betrie­be des Krei­ses ist für uns, dass der Zuschlag bei Aus­schrei­bun­gen nicht auf der Basis des bil­ligs­ten, son­dern des wirt­schaft­lichs­ten und nach­hal­tigs­ten Ange­bo­tes erteilt wird, wobei Lebens­zy­klus, Ent­sor­gung und öko­lo­gi­sche, sowie kli­ma­scho­nen­de Her­stel­lung berück­sich­tigt wer­den müs­sen. Eben­so soll­ten Aus­bil­dungs­be­trie­be stär­ker geför­dert wer­den. Bei Aus­schrei­bun­gen sol­len wei­ter­hin als fes­te Ange­bots­kri­te­ri­en Nach­wei­se über öko­lo­gi­sche Her­stel­lungs- und Ent­sor­gungs­ver­fah­ren gefor­dert wer­den. Nach­wei­se über die Befä­hi­gung sind dem Ange­bot bei­zu­fü­gen und gel­ten als Ver­ga­be­kri­te­ri­um. 

Die Wirt­schaft des Land­krei­ses wird nicht von einer ein­zi­gen Bran­che oder einem „Big Play­er“ domi­niert, son­dern ist diver­si­fi­ziert. Die Stär­ke der vor­han­de­nen Indus­trie­ex­per­ti­se kom­bi­niert mit der Fähig­keit neu zu grün­den, macht den Land­kreis zukunfts­fä­hig. Um dies zu erhal­ten, wol­len wir die Wirt­schafts­för­de­rung des Land­krei­ses zu einem „Start-up-För­de­rer“ wei­ter­ent­wi­ckeln. Als ers­ten unmit­tel­bar umzu­set­zen­den Schritt for­dern wir des­we­gen ein Gründer*innenzentrum. Dar­auf auf­bau­end soll der Land­kreis in Zusam­men­ar­beit mit den Städ­ten, Spar­kas­sen und Unternehmer/innenverbänden ein Gründer*innennetzwerk nach dem Bei­spiel der „Foun­ders Foun­da­ti­on“ aus Ost­west­fa­len-Lip­pe auf­bau­en. Dabei sind Gründer*innenklassen, Kon­tak­te zu Busi­ness-Angels und natür­lich den hei­mi­schen Unter­neh­men und Ver­bän­den selbst­ver­ständ­lich.

Wir GRÜNE set­zen uns ein für:
  • Die Ein­hal­tung von Umwelt- und Sozi­al­stan­dards, die in die Bewer­tung der Lie­fer­ket­ten ein­ge­hen muss, um eine fai­re und umwelt­ge­rech­te Ver­ga­be von Auf­trä­gen zu ermög­li­chen. Regio­na­li­tät, öko­lo­gi­sche wie sozia­le Ver­ant­wor­tung sol­len, soweit zuläs­sig, Berück­sich­ti­gung finden.
  • Die Stär­kung des Ein­zel­han­dels durch die För­de­rung digi­ta­ler Platt­for­men für Händler*innen, um die Markt­macht von gro­ßen Tech-Gigan­ten zum Scha­den von loka­len Wettbewerber*innen zu ver­rin­gern. Die Nut­zung die­ser Platt­for­men kann dazu bei­tra­gen, dass sowohl CO2  ein­ge­spart als auch der Ver­kauf von Pro­duk­ten ver­hin­dert wird, die durch Umwelt­zer­stö­rung, Aus­beu­tung oder die Ver­let­zung von Men­schen­rech­ten pro­du­ziert wurden.
  • Die Stär­kung des regio­na­len Mark­tes und der Pro­duk­ti­on von regio­na­len Gütern und die kon­se­quen­te Ver­kür­zung von Lieferketten.
  • Die För­de­rung von Ener­gie­ein­spa­rung und ener­gie­ef­fi­zi­en­tem Bau­en, For­schung und Inno­va­ti­on durch Bera­tung, auch über exis­tie­ren­de Förderprogramme.
  • Auf­bau eines Gründer*innenzentrums.
Nach­hal­ti­gen Tou­ris­mus aus­bau­en

Der Tou­ris­mus stellt für den Kreis einen wich­ti­gen Wirt­schafts­fak­tor dar, indem er Arbeits­plät­ze sichert, die infra­struk­tu­rel­le Aus­stat­tung ver­bes­sert und posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf ande­re Wirt­schafts­be­rei­che wie Han­del, Hand­werk oder Land­wirt­schaft hat.

Das Lahn­tal lädt zum Erkun­den auf dem Fluss, zum Wan­dern und Rad­fah­ren ein. Der Tou­ris­mus muss ver­ant­wor­tungs­voll mit der Natur umge­hen. Die Öko­lo­gie vor allem ent­lang der Fließ­ge­wäs­ser darf nicht zu stark beein­träch­tigt wer­den. Natur­räu­me und Res­sour­cen müs­sen trotz sport­li­cher oder tou­ris­ti­scher Nut­zung scho­nend behan­delt wer­den. Tou­ris­mus, der auf ein nach­hal­ti­ges Wirt­schaf­ten aus­ge­rich­tet ist und damit auf Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz und Kli­ma­schutz setzt, bie­tet bes­te Vor­aus­set­zun­gen, dau­er­haft zu einer regio­na­len Wert­schöp­fung im Kreis bei­zu­tra­gen.

Wir GRÜNE set­zen uns ein für:
  • Den Aus­bau der Rad­in­fra­struk­tur für den Freizeitsport.
  • Den Aus­bau des Wan­der­net­zes mit ver­kehrs­mä­ßi­ger Anbin­dung an die Wan­der- und Radwege.
  • Den Aus­bau der Unter­künf­te für nach­hal­ti­gen Tou­ris­mus nach öko­lo­gi­schen Gesichtspunkten. 
  • Die Erstel­lung eines Gesamt­kon­zepts für den nach­hal­ti­gen Tou­ris­mus unter Berück­sich­ti­gung der loka­len Gegebenheiten. 
  • Die Wei­ter­ent­wick­lung einer zeit­ge­mä­ßen und ziel­grup­pen­ge­rech­ten tou­ris­ti­schen Infrastruktur. 
Mobi­li­tät:  Zukunfts­fä­hi­gen Ver­kehr & ÖPNV kon­zi­pie­ren

Mit einer umfas­sen­den Stra­te­gie strebt das Land Hes­sen eine Ver­kehrs­wen­de bis 2035 an: Durch Digi­ta­li­sie­rung und Ver­net­zung von Mobi­li­tät sowie den Ein­satz von emis­si­ons­ar­men Ver­kehrs­mit­teln soll ein schnel­les, siche­res und kli­ma­scho­nen­des Ver­kehrs­sys­tem ent­ste­hen. Die GRÜNEN im Land­kreis Lim­burg – Weil­burg sehen sich die­sem Ziel ver­pflich­tet.

Bus- und Bahn­ver­kehr

Aus­bau und Ver­bes­se­rung des Bus- und Bahn­ver­kehrs sind für uns GRÜNE Her­zens­sa­che. Wir tre­ten dafür ein, den Bus­ver­kehr im Kreis neu zu ord­nen, um ihn schnel­ler und fle­xi­bler zu machen.  Erfolg­rei­che Model­le wie das Anruf-Sam­mel­ta­xi in Lim­burg sowie das Jugend- und Senior*innentaxi kön­nen als Bei­spiel für die­se Ent­wick­lung ste­hen und sol­len für den gesam­ten Kreis aus­ge­baut wer­den. Mehr Schnell­bus­li­ni­en sol­len den Kreis in der Flä­che erschlie­ßen und durch fle­xi­bel bestell­ba­re Bus- und Taxi­ver­keh­re in den Orts­tei­len ergänzt wer­den (Traf­fic on Demand). Fes­te Lini­en in schwa­chen Nach­fra­ge­zei­ten sol­len durch fle­xi­ble Model­le ersetzt wer­den.

Ins­ge­samt geht es dar­um, die ein­zel­nen Städ­te und Gemein­den im Kreis­ge­biet zu ent­las­ten und gleich­zei­tig im Takt alle Orts­tei­le an das öffent­li­che Ver­kehrs­netz anzu­bin­den. Hier­zu müs­sen neue­re Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mög­lich­kei­ten in die effi­zi­en­te Ver­net­zung von Auto‑, Rad und Öffent­li­chem Ver­kehr ein­ge­bun­den wer­den. Dies erfor­dert einen neu­en Nah­ver­kehrs­plan für den Kreis. Gleich­zei­tig muss die Spal­tung des Ein­zugs­be­rei­ches von Lim­burg in VRM-Tarif in Rhein­land-Pfalz und RMV-Tarif in Hes­sen durch einen Über­gangs­ta­rif ergänzt wer­den.

Der Land­kreis Lim­burg – Weil­burg gehört zur Metro­po­len­re­gi­on Rhein – Main und muss mit allen Kräf­ten ver­su­chen, von sei­ner Lage zu pro­fi­tie­ren, aber auch die Nach­tei­le zu mini­mie­ren. Die Pendler*innenströme aus unse­rer Regi­on in das Rhein – Main­ge­biet müs­sen ver­stärkt auf die Schie­ne gelei­tet wer­den, um den Stra­ßen­ver­kehr wei­ter­hin zu ver­rin­gern. 

Die Stre­cken­be­zie­hun­gen der Bahn von Lim­burg nach Frank­furt und von Wetz­lar nach Frank­furt müs­sen durch eine ver­bes­ser­te Ver­bin­dung von Lim­burg nach Wetz­lar aus­ge­baut wer­den. Die Elek­tri­fi­zie­rung der Lahn­tal­stre­cke ist dafür drin­gend not­wen­dig. Die übri­gen Bahn­stre­cken, ins­be­son­de­re die Wes­ter­wald­bahn, sind im Takt mit guten Anschlüs­sen, zuver­läs­sig zu bedie­nen und per­so­nell bes­ser aus­zu­stat­ten. Der Kreis wird auf­ge­for­dert, die Unre­gel­mä­ßig­kei­ten im Bahn­be­trieb ver­trag­lich aus­zu­schlie­ßen. Wir set­zen uns dafür ein, dass ein Über­gangs­ta­rif zu den Nach­bar­krei­sen in Rhein­land-Pfalz ein­ge­führt wird.

Wir GRÜNE sind grund­sätz­lich für die Reak­ti­vie­rung alter Ver­kehrs­we­ge, wenn sie tech­nisch umsetz­bar sind und einen ver­kehr­li­chen Nut­zen erbrin­gen. So unter­stüt­zen wir eine Koope­ra­ti­on zur För­de­rung der Re-Akti­vie­rung der Aar­tal­bahn.

Ziel ist auch, eine direk­te S‑Bahnlinie von Lim­burg nach Frank­furt ein­zu­rich­ten, um den Arbeitnehmer*innen eine Anbin­dung an ihre Arbeits­plät­ze in der Innen­stadt von Frank­furt zu bie­ten. Das Umstei­gen am Frank­fur­ter Haupt­bahn­hof in ande­re Züge des Nah­ver­kehrs bedeu­tet heu­te für Pendler*innen einen erheb­li­chen Zeit­ver­lust.

Aber auch für ande­re, zum Teil schnell umsetz­ba­re Maß­nah­men, wer­den wir GRÜNE uns ein­set­zen. Die Bar­rie­re­frei­heit und die Sau­ber­keit von Bahn­hö­fen, die Ein­rich­tung von genü­gend Pendler*innenparkplätzen und Fahr­rad­bo­xen an Bahn­hö­fen für die siche­re Fahr­rad­un­ter­brin­gung und För­de­rung der Nut­zung des Rads für die Fahrt zum Arbeits­platz.

Der Schie­ne gehört die Zukunft. Dies gilt auch in unse­rem Land­kreis.

Rad­ver­kehr 

Die GRÜNEN for­dern für den Kreis ein Rad­ver­kehrs­kon­zept, das den All­tags­ver­kehr zu Schu­len, Arbeits­plät­zen, Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten und wich­ti­ge Hal­te­stel­len für Bus- und Bahn mit­ein­schließt. Gleich­zei­tig sind in den dicht­be­sie­del­ten Berei­chen zwi­schen Hada­mar, Lim­burg und Diez sowie Sel­ters und Bad Cam­berg, aber auch rund um Weil­burg, beque­me Schnell­ver­bin­dun­gen zu bau­en. Die Fahr­rad­bran­che hat seit lan­gem boo­men­de Ver­kaufs­zah­len, lei­der gibt es kei­nen Boom beim Aus­bau der Rad­in­fra­struk­tur. Die­ses muss sich ändern. Kreis, Städ­te und Gemein­den müs­sen hier enger zusam­men­ar­bei­ten. Das tou­ris­ti­sche Rad­ver­kehrs­netz kann hier eine gute Grund­la­ge sein, braucht aber eine Ergän­zung für den All­tags­ver­kehr und des­sen Ver­net­zung mit dem öffent­li­chen Ver­kehr.

Das tou­ris­ti­sche Rad­ver­kehrs­netz sowie die Rad-Infra­struk­tur für den All­tags- und Pendler*innenverkehr sind in Aus­bau­form und Stre­cken­füh­rung ggf. unter­schied­lich zu bewer­ten.

Stra­ße

Für uns steht bei der Ver­kehrs­pla­nung die Redu­zie­rung von Luft­schad­stof­fen und Ver­kehrs­lärm im Vor­der­grund. Ein wei­te­rer Aus­bau von Stra­ßen steht dazu im Wider­spruch. Erneue­run­gen und Instand­hal­tun­gen bedür­fen grund­sätz­lich einer genau­en Über­prü­fung.  

För­de­rung und Ein­rich­tung von Lade­sta­tio­nen für Elek­tro­au­tos

Trotz der Bemü­hun­gen, Autos mit Ver­bren­nungs­mo­tor effi­zi­en­ter zu machen, lie­gen die CO2-Emis­sio­nen im Bereich Ver­kehr noch immer auf einem ähn­li­chen Niveau wie 1990. Zusätz­lich zum CO2 wer­den in der Kreis­stadt Lim­burg die Grenz­wer­te für Schad­stof­fe in der Luft über­schrit­ten.

Um die­sen Pro­ble­men zu begeg­nen, soll der Land­kreis Lim­burg-Weil­burg an kreis­ei­ge­nen Lie­gen­schaf­ten Lade­sta­tio­nen schaf­fen, damit eige­ne Bediens­te­te und Bediens­te­te des Lan­des die Mög­lich­keit erhal­ten, ihre Elek­tro­mo­bi­le wäh­rend der Dienst­zeit laden zu kön­nen. För­der­mög­lich­kei­ten des Bun­des und Lan­des sind zu nut­zen.

In Zusam­men­ar­beit mit den Spar­kas­sen im Land­kreis und den regio­na­len Ener­gie­ver­sor­gern sol­len Lade­mög­lich­kei­ten für Elek­tro­au­tos geför­dert und so Elek­tro­mo­bi­li­tät für mehr Men­schen attrak­ti­ver wer­den. Die För­de­rung soll zusätz­lich zu ande­ren öffent­li­chen För­de­run­gen bean­tragt wer­den kön­nen. 

Wir GRÜNE set­zen uns ein für:
  • Die För­der­be­rech­ti­gung zur Schaf­fung von Lade­sta­tio­nen durch Pri­vat­per­so­nen, Ver­ei­ne und Unter­neh­men mit Wohnsitz/Vereinssitz/Unternehmensstandort im Land­kreis Lim­burg-Weil­burg. Die Instal­la­ti­on und Abnah­me der Lade­sta­ti­on durch einen Elek­tro­fach­be­trieb sol­len nach Mög­lich­keit im Land­kreis Lim­burg-Weil­burg nach den gän­gi­gen tech­ni­schen Richt­li­ni­en und gesetz­li­chen Rege­lun­gen statt­fin­den. Der Bezug von aus­schließ­lich Erneu­er­ba­ren Ener­gien-Strom der Antragsteller*in am Stand­ort ist zwin­gend. Besitz oder ver­bind­li­che Bestel­lung eines eige­nen rei­nen Elek­tro­au­tos (kei­ne Hybrid­au­tos) sol­len Vor­rau­set­zung sein. 
Bezahl­ba­res Woh­nen ermög­li­chen

Guter, bezahl­ba­rer Wohn­raum für alle ist eine öffent­li­che Auf­ga­be. Um das Recht auf Wohn­raum zu ver­wirk­li­chen, ist ein aus­rei­chen­der Bestand an öffent­li­chem und sozi­al gebun­de­nem Wohn­raum nötig. Da die Res­sour­ce Boden end­lich ist, muss Wohn­raum stär­ker ver­dich­tet und der Neu­bau von gro­ßen Flä­chen bean­spru­chen­den Ein­fa­mi­li­en­häu­sern ver­min­dert wer­den. Die im Land­kreis Lim­burg-Weil­burg vor­han­de­nen woh­nungs­wirt­schaft­li­chen Genos­sen­schaf­ten und die För­de­rung der Grün­dung neu­er genos­sen­schaft­li­cher Wohn­pro­jek­te soll vom Kreis­aus­schuss stär­ker in den Blick genom­men wer­den, um ins­be­son­de­re auf die­se Wei­se Orts­ker­ne und leer­ste­hen­de Innen­be­rei­che in den klei­nen Städ­ten als Wohn- und Lebens­raum für zuzie­hen­de Men­schen zu bele­ben. Auch wenn die Sanie­rung von Alt­bau­ten öko­lo­gi­scher als Neu­bau­ten ist, soll­ten Genos­sen­schaf­ten beson­ders unter­stützt wer­den, wenn sie öko­lo­gisch und kli­ma­neu­tral neu bau­en. 

Die auf Bun­des­ebe­ne und über die Kre­dit­an­stalt für Wie­der­auf­bau ange­bo­te­nen Pro­gram­me zur Eigen­ka­pi­tal­fi­nan­zie­rung (mit hohen Til­gungs­zu­schüs­sen) zum Erwerb von Antei­len an Genos­sen­schaft, mit denen sich auch weni­ger ein­kom­mens­star­ke Fami­li­en betei­li­gen und lebens­lan­ge bezahl­ba­re Wohn­rech­te erlan­gen kön­nen, wer­den im Land­kreis kaum genutzt. Hier ist die Wirt­schafts­för­de­rung gefor­dert, sich zu enga­gie­ren und mit einem Prü­fungs­ver­band eine kos­ten­lo­se Grün­dungs- sowie För­der­mit­tel­be­ra­tung in Gang zu set­zen.  

Gleich­zei­tig soll­te der Land­kreis in Koope­ra­ti­on mit den Ver­wal­tun­gen der bestehen­den Mit­tel­zen­tren die Initia­ti­ve ergrei­fen, ein Grund­stü­cke-Katas­ter zu erstel­len und des­sen Flä­chen vor allem an Genos­sen­schaf­ten zum Woh­nungs­bau zu ver­kau­fen. Die gefor­der­ten Prei­se soll­ten sich an den für den geplan­ten Neu­bau­ten kal­ku­lier­ten Mie­ten und nicht am Markt ori­en­tie­ren.

Wir GRÜNE set­zen uns ein für: 
  • Die Schaf­fung eines aus­rei­chen­den Bestan­des an bar­rie­re­frei­em Wohn­raum für älte­re und behin­der­te Menschen.
  • Die Errich­tung einer kom­mu­na­len Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft des Krei­ses, um bezahl­ba­ren Wohn­raum auf Dau­er zu garantieren.
  • Die Auf­for­de­rung des Krei­ses an die Gemein­den, Flä­chen für „Tinyhäu­ser“ zur Ver­fü­gung zu stel­len. Hier kann Flä­che gespart wer­den, indem Gär­ten und Spiel­flä­chen gemein­sam von meh­re­ren genutzt wer­den können.
Sport und Ver­ei­ne unter­stüt­zen 

Spiel und Sport sind mensch­li­che Grund­be­dürf­nis­se. Sie machen Spaß, för­dern Gesund­heit, Lebens­freu­de und das sozia­le Mit­ein­an­der.

Als GRÜNE sind wir uns der gro­ßen gesell­schaft­li­chen Bedeu­tung des Sports – ins­be­son­de­re für die Gesund­heits­för­de­rung und Inte­gra­ti­on – bewusst. Unser Haupt­au­gen­merk gilt dabei dem Brei­ten­sport, der im Kreis Lim­burg-Weil­burg gestärkt und aus­ge­baut wer­den muss.

Zusam­men mit Ver­ei­nen und Ver­bän­den wol­len wir die sport­li­chen Teil­ha­be­mög­lich­kei­ten im Kreis deut­lich ver­bes­sern. Eine ent­spre­chen­de Kam­pa­gne soll dabei ins­be­son­de­re die Inter­es­sen von Men­schen mit Beein­träch­ti­gun­gen, Men­schen mit Zuwan­de­rungs­ge­schich­te und Ein­kom­mens­schwa­chen in den Blick neh­men.

Wir GRÜNE set­zen uns ein für: 
  • Einen ein­fa­chen und wohn­ort­na­hen Zugang zu Bewe­gungs­an­ge­bo­ten und Treff­punk­ten im öffent­li­chen Raum, auf Grün­flä­che und Parkplätzen.
  • Die Stär­kung sport­li­cher Teil­ha­be­mög­lich­kei­ten unter dem Mot­to „Gemein­sam in Bewe­gung“, um mit Ver­ei­nen und Ver­bän­den die sport­li­che Teil­ha­be­mög­lich­keit zu verbessern.
Gesund­heits- und Sozi­al­po­li­tik ver­bes­sern

Gesund­heits­vor­sor­ge und Pfle­ge sind zen­tra­le Pfei­ler der Daseins­vor­sor­ge.

Die nach­hal­ti­ge und bedarfs­ori­en­tier­te Gesund­heits­ver­sor­gung im Kreis­ge­biet ist ein wich­ti­ges Anlie­gen GRÜNER Poli­tik. Dabei muss gewähr­leis­tet wer­den, dass die Diens­te und Ange­bo­te des Gesund­heits­sek­tors erreich­bar sind für älte­re und kör­per­lich beein­träch­tig­te Bürger*innen, sowie für Men­schen mit Mobi­li­täts­ein­schrän­kun­gen. Auch Allein­er­zie­hen­de ste­hen hier unter beson­de­rem Druck. Ins­be­son­de­re der ÖPNV muss sei­ne Fahr­plä­ne und Stre­cken­ver­läu­fe auf die Erreich­bar­keit der Pra­xen und Gesund­heits­zen­tren auch der Land­be­völ­ke­rung aus­rich­ten.

GRÜNE Poli­tik steht für kur­ze Wege vom Wohn­ort zu den Haus­arzt­pra­xen und ande­ren Gesundheitsdienstleister*innen. Die Neu­an­sie­de­lung und Wei­ter­füh­rung von bestehen­den Land­arzt­pra­xen muss geför­dert wer­den. Dies ist ins­be­son­de­re für eine altern­de Gesell­schaft von Belang. 

Gleich­zei­tig schließt die bedarfs­ori­en­tier­te Gesund­heits­ver­sor­gung die Wahl­frei­heit zwi­schen unter­schied­li­chen Schwer­punk­ten im the­ra­peu­ti­schen Ange­bot mit ein. Ins­be­son­de­re die Ange­bo­te von Heilpraktiker*innen, Heil­hilfs- und Pfle­ge­be­ru­fen müs­sen zur Ent­las­tung und Ergän­zung des ärzt­li­chen Ange­bo­tes gewür­digt wer­den.

Wir befür­wor­ten die Ein­füh­rung von Gemeindeschwestern/pflegern. Die­se kön­nen eine wich­ti­ge Rol­le bei der Ent­las­tung von Hausärzt*innen und der Wei­ter­lei­tung an Fach­arzt­pra­xen und Kran­ken­häu­ser ein­neh­men.

Die zeit­na­he psy­cho­so­zia­le Ver­sor­gung im Kreis­ge­biet muss ver­bes­sert wer­den. Die lan­gen War­te­zei­ten für psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Hil­fe stel­len ins­be­son­de­re für die Bevöl­ke­rung des länd­li­chen Rau­mes eine gro­ße Belas­tung dar. Die Neu­an­sie­de­lung und Ver­ga­be von Sit­zen an Psychotherapeut*innen muss geför­dert wer­den. 

Wir GRÜNE set­zen uns ein für: 
  • Wohn­ort­na­he und bedarfs­ori­en­tier­te Gesund­heits­ver­sor­gung durch Erhalt und Neu­an­sie­de­lung von Haus­arzt­pra­xen und Facharztzentren.
  • Den Erhalt der Viel­falt bei den The­ra­pie­an­ge­bo­ten unter Berück­sich­ti­gung von Vertreter*innen der Komplementärmedizin.
  • Ein­füh­rung von Gemein­de­schwes­tern/-pfle­gern. • Ver­bes­se­rung der psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Ver­sor­gungs­la­ge im Kreisgebiet.
Teil­ha­be für Men­schen mit Behin­de­run­gen stär­ken

Die GRÜNEN ste­hen für die Inklu­si­on aller Men­schen mit Behin­de­run­gen im täg­li­chen Leben. Des­halb for­dern wir, dass die UN-Kon­ven­ti­on für die Rech­te von Men­schen mit Behin­de­rung auch auf Kreis­ebe­ne umge­setzt wird

Wir GRÜNE set­zen uns ein für:
  • Die Schaf­fung eines eige­nen Gre­mi­ums (Behin­der­ten­bei­ra­tes) auf Kreis­ebe­ne, damit Men­schen mit Behin­de­rung ihre Inter­es­sen selbst bes­ser ver­tre­ten kön­nen und so auch Dis­kri­mi­nie­rung ent­ge­gen­ge­wirkt wird. Damit ver­bun­den ist die Instal­la­ti­on eines/einer (ehren­amt­li­chen) Behindertenbeauftragten.
  • Die Schaf­fung von Arbeits­plät­zen auf dem ers­ten Arbeits­markt, auch bei der Kreis­ver­wal­tung für Men­schen mit Behinderung.
  • Eine ver­stärk­te Unter­stüt­zung von qua­li­fi­zier­ten Integrationsfirmen. 
  • Die Schaf­fung von bar­rie­re­frei­em, bezahl­ba­rem und sozia­lem Wohn­raum für Men­schen mit Behin­de­rung und die Berück­sich­ti­gung bei neu­en Bauprojekten.
  • Einen soge­nann­ten „behin­der­ten­ge­rech­ten“ Check bei allen Bau­maß­nah­men, die der Kreis tätigt.
  • Einen Mobi­li­täts­check, damit das Mobi­li­täts­an­ge­bot des Krei­ses die beson­de­ren Bedürf­nis­se der Men­schen mit Han­di­cap berücksichtigt.
  • Bar­rie­re­frei­heit und Recht auf Par­ti­zi­pa­ti­on beim Zugang zu Kul­tur und den Küns­ten, um allen Per­so­nen die glei­chen Chan­cen zu ermöglichen.
  • Die Umset­zung des Bun­des-Teil­ha­be-Geset­zes. Dies ist ein neu­es Gesetz für die Unter­stüt­zung von Men­schen mit Behin­de­rung. Wir wol­len die Men­schen mit Behin­de­rung und die Ein­rich­tun­gen dabei unter­stüt­zen, die­ses Gesetz best­mög­lich umzusetzen.
Kul­tur erhal­ten und för­dern

Wir ver­ste­hen Kul­tur als Grund­la­ge des gesell­schaft­li­chen Lebens, an dem mög­lichst alle Men­schen teil­ha­ben sol­len.

Was jetzt in ganz Deutsch­land an kul­tu­rel­ler Viel­falt und Infra­struk­tur weg­bricht, droht dau­er­haft ver­lo­ren zu gehen. Kein ande­rer Wirt­schafts­zweig lei­det immer noch so mas­siv unter der Coro­na-Pan­de­mie. Die krea­ti­ven Kon­zep­te aus der Bran­che, die Ver­an­stal­tun­gen im begrenz­ten Umfang ermög­li­chen – das Kon­zert im Frei­en, das Fes­ti­val, auf­ge­teilt auf meh­re­re Wochen­en­den oder die Ver­an­stal­tun­gen im Netz – dür­fen nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass die öko­no­mi­sche Situa­ti­on für die krea­ti­ve Sze­ne nicht trag­bar ist.

Kunst- und Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen haben eine hohe Bedeu­tung für unse­ren gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt. Wir brau­chen Festival‑, Club‑, Thea­ter- oder Kon­zert­be­su­che. Wir sind kul­tu­rel­le und sozia­le Wesen. Es geht nicht nur um das öko­no­mi­sche Über­le­ben der Bran­che, son­dern um eine demo­kra­ti­sche Aus­tausch­form, ja, um unse­ren gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt.

Wir GRÜNE set­zen uns ein für:
  • Den Beginn der kul­tu­rel­len Bil­dung bereits in der Kita. 
  • Die Erar­bei­tung eines Akti­ons­pla­nes „Kunst und Kul­tur“ und Ein­rich­tung einer kul­tu­rel­len Koordinierungsstelle.
  • Die Ein­stel­lung von Haus­halts­mit­teln für Kul­tur und Küns­te im Haushalt. 
  • Die Erar­bei­tung eines Kul­tur­ent­wick­lungs­plans und die Erstel­lung eines kul­tu­rel­len Leitbildes.
  • Die Ein­set­zung eines unab­hän­gi­gen Kul­tur­bei­rats mit Betei­li­gung und Bera­tung der Betroffenen.
  • Ver­bes­ser­te Mög­lich­kei­ten von Migrant*innen, das kul­tu­rel­le Leben aktiv mit­ge­stal­ten zu können.