Die erneute Verzögerung bei der Inbetriebnahme des Bahnsteigs im Bahnhof Runkel in Fahrtrichtung Limburg sorgt beim Kreisverband Limburg-Weilburg von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der Kreistagsfraktion für großes Unverständnis.
Ursprünglich war die Modernisierung der Lahntalbahn im Bereich Runkel lediglich für einen Zeitraum von acht Wochen im Sommer 2024 vorgesehen. Inzwischen ist mehr als ein Jahr vergangen – und noch immer ist kein durchgängiger Halt der Züge in Runkel möglich. Zwar ist der Bahnsteig in Richtung Gießen mittlerweile freigegeben, doch Reisende in Richtung Limburg müssen weiterhin auf einen unkomfortablen Schienenersatzverkehr ausweichen – inklusive Einschränkungen wie dem fehlenden Fahrradtransport.
„Die wiederholten Verzögerungen, die mangelhafte Kommunikation seitens der Deutschen Bahn sowie die offenbar unzureichende technische Umsetzung werfen kein gutes Licht auf das Projekt“, kritisiert Dieter Langer, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Kreistagsfraktion. „Allein die Inbetriebnahme des Bahnsteigs in Richtung Limburg wurde mehr als zehnmal verschoben – das ist weder nachvollziehbar noch hinnehmbar.“
Die GRÜNEN begrüßen die Modernisierung der Lahntalbahn ausdrücklich. Der Ausbau der Strecke und die Modernisierung der Sicherheitstechnik war für diese, im deutschen Schienennetz sehr wichtige Ost – West Verbindung, überfällig. Mit der Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks, „ESTW Obere Lahn“ in Diez, und zahlreichen Baumaßnahmen an Bahnübergängen und den daraus resultierenden Verbesserungen für Sicherheit und Effizienz auf der Strecke ist ein erster Schritt zu einer modernen Bahnstrecke erreicht worden. „Aber gerade deshalb ist es wichtig, dass solche Infrastrukturprojekte professionell geplant, transparent kommuniziert und im versprochenen Zeitrahmen umgesetzt werden“, betont Anke Föh-Harshman, Sprecherin des Kreisverbands BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Limburg-Weilburg.
Die GRÜNEN fordern mehr Transparenz seitens der Deutschen Bahn und eine zügige Fertigstellung der Maßnahme. „Es kann nicht sein, dass ein zentraler Bahnhalt in der Region über derart lange Zeit nur eingeschränkt nutzbar ist. Wer eine Verkehrswende will, muss dafür sorgen, dass der ÖPNV verlässlich und attraktiv ist.“
Der GRÜNE Kreisverband und die Fraktion kündigen an, das Thema auf Landesebene zur Sprache zu bringen und sich für eine bessere Abstimmung bei Infrastrukturprojekten im ländlichen Raum starkzumachen.