Veranstaltung am 02. Mai 2023 zum Gedenken an Zerschlagung der Gewerkschaften vor 90 Jahren

vor 90 Jah­ren am 2. Mai 1933 stürm­ten und besetz­ten die Natio­nal­so­zia­lis­ten in Lim­burg und vie­len ande­ren Städ­ten die Gewerk­schafts­häu­ser. Vie­le Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen wur­den ver­letzt oder getö­tet. Es folg­te das Ver­bot und damit die Aus­schal­tung der frei­en Gewerk­schafts­be­we­gung. Den­noch leis­te­ten vie­le Gewerkschafter*innen in der Fol­ge auch Wider­stand. Vie­le wur­den dafür jedoch ver­haf­tet oder ermordet.

Mit einer Ver­an­stal­tung wol­len wir an die­se Ereig­nis­se erin­nern. Dabei soll sowohl ein beson­de­rer Blick auf die dama­li­ge Zeit in Lim­burg, als auch auf die Per­son Wil­helm Leu­sch­ner im spe­zi­el­len gerich­tet wer­den. Dar­über hin­aus wol­len wir der Fra­ge nach­ge­hen, wel­che Erkennt­nis­se wir aus der Geschich­te für die Gegen­wart zie­hen können.

Am 2. Mai laden wir daher zu einem Thea­ter­stück, unter dem Titel „Die Ver­mes­sung der Demo­kra­tie — ein Wil­helm Leu­sch­ner Por­trät“, mit anschlie­ßen­der Dis­kus­si­on in die Josef-Kohl­mai­er-Hal­le ein. Musi­ka­lisch und sze­nisch umge­setzt wird das Thea­ter­stück durch das Ensem­ble Jan Upleg­ger, Maria Hin­ze und Yumi­ko Tsu­baki. Das Stück setzt sich mit dem umfang­rei­chen Nach­lass und dem Wir­ken Leu­sch­ners aus­ein­an­der, wel­cher sich sein gan­zes Leben lang für sei­ne demo­kra­ti­schen und huma­nis­ti­schen Über­zeu­gun­gen ein­setz­te und zwei­fel­los als eine der bedeu­tends­ten Per­sön­lich­kei­ten der hes­si­schen Geschich­te gilt. Leu­sch­ner (1890–1944) war hes­si­scher Innen­mi­nis­ter, Gewerk­schaf­ter und Wider­stands­kämp­fer gegen das NS-Regime.

In einer im direk­ten Anschluss an das Thea­ter­stück fol­gen­den Dis­kus­si­ons­run­de soll über Leu­sch­ner und des­sen Bedeu­tung für die heu­ti­ge Erin­ne­rungs­kul­tur an die Ver­bre­chen des Natio­nal­so­zia­lis­mus und die Angrif­fe auf demo­kra­ti­sche Insti­tu­tio­nen gespro­chen werden.

Teil­neh­men dar­an wer­den der Lim­bur­ger Stadt­ar­chi­var Chris­toph Wal­de­cker, Mar­ti­na Hart­mann-Menz (Gegen Ver­ges­sen für Demo­kra­tie) sowie Sascha Schmidt (DGB Regi­on Frank­furt Rhein-Main). Es mode­riert Vik­to­ria Spie­gel­berg-Kamens (Vor­sit­zen­de DGB Limburg-Weilburg).

Vor dem Hin­ter­grund der in den letz­ten Jah­ren zuneh­men­den Angrif­fe auf Vertreter*innen demo­kra­ti­scher Orga­ni­sa­tio­nen und Par­tei­en durch die extre­me Rech­te — mit dem trau­ri­gen Höhe­punkt des Mor­des an Wal­ter Lüb­cke — soll zudem ein his­to­ri­scher Brü­cken­schlag zur Aus­ein­an­der­set­zung mit heu­te agie­ren­den extrem rech­ten Demo­kra­tie­fein­den voll­zo­gen werden. 

Beginn der Ver­an­stal­tung am 2. Mai ist um 19.00. Ab 18 Uhr wird die Aus­stel­lung “Gewerk­schaf­ter im Wider­stand” eröffnet.

Die Ver­an­stal­tung fin­det in der Josef-Kohl­mai­er-Hal­le (Hos­pi­tal­stra­ße 4) in Lim­burg statt. 

Der Ein­tritt ist kos­ten­los. Wir bit­ten jedoch um Anmel­dung aus­schließ­lich unter: wiesbaden@dgb.de

Dienstag
02.05.2023
19:00 ‐ 21:00 Uhr
Josef-Kolmaier Halle
Hospitalstr. 4
Limburg