Woher weht der Wind? Politischer Trilog mit Dr. Anna Lührmann, Kaya Kinkel und Anke Föh-Harshman zur Thema Energiewende 25. Juli 202326. Juli 2023 Am Donnerstag 13.7.2023 lud der Ortsverband von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Weilburg zum Gesprächmit Bundes- und Landespolitiker*innen zum Thema Energiewende ein. Die Moderation derVeranstaltung übernahm Anke Föh-Harshman, Direktkandidatin der GRÜNEN für die Landtagswahl2023 für den Wahlkreis Limburg-Weilburg II und Mitglied des Kreistags.Anke Föh-Harshman betonte in ihrer Einführung, dass die angestrebte Energiewende für alleBürger*innen sozial verträglich und bezahlbar gestalten werden muss. Sie lud alle Interessierten ein,sich in die überparteiliche Arbeitsgemeinschaft „Energieoffensive Weilburg (EOW)“ einzubringen unddie lokale Energiewende mitzugestalten. Die drei Kernanliegen der Bürgerinitiative sind es Energieklimaneutral, bezahlbar und sicher zu produzieren.Dr. Anna Lührmann, Mitglied des Deutschen Bundestags und Staatsministerin im Auswärtigen Amt fürKlima und Europa, schlug den Bogen zwischen lokaler Energiewende und der gegenwärtigenaußenpolitischen Situation. Der Ukrainekrieg habe verdeutlicht, dass Europa unabhängig vonEnergieimporten aus autoritären Staaten werden muss. Die Klimakrise manifestiert sich mit immerneuen Entwicklungen. Im Jahr 2022 wurde in Europa mit 60 000 hitzebedingten Todesfällen ein neuertrauriger Rekord aufgestellt Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen appellierte Dr. Lührmann: „Wirbrauchen volle Energie für die Energiewende!“Die beste Energie ist dennoch die, die nicht verbraucht wird. Deshalb müsse Deutschland verstärkt dieEnergieeffizienz in den Fokus nehmen. Genau das spiegelt sich auch im Gebäudeenergiegesetz wieder(GEG), dass aktuell diskutiert wird. Dr. Lührmann brachte es pointiert auf den Punkt „ Wer Häuserisoliert, isoliert auch Putin!“. Sie verwies ebenfalls darauf, dass gerade Windkraft nicht nur sichere,saubere und bezahlbare Energie liefere, sondern sich auch für die Finanzen der Kommunen rechnet.Die Kommunen erhalten mindesten 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde, bei den Flächen inWeilburg kann darüber hinaus mit hohen Pachtzahlungen gerechnet werden.Kaya Kinkel, Mitglied des Landtags und Energiepolitische Sprecherin der Landtagsfraktion zeigte sicherfreut, dass die positive Stimmung gegenüber der Energiewende und dem Ausbau der ErneuerbarenEnergien seit 2022 wieder deutlich spürbar ist. Kaya Kinkel erläuterte, dass es nicht die eineBürgergenossenschaft gibt. Sondern mittlerweile sehr unterschiedliche Modelle in Hessen etabliertsind, die genau auf die lokalen Gegebenheiten zugeschnitten sind. Seit dem 1.1.2023 wurde ein neuesFörderprogramm für Bürgerenergiegesellschaften bei dem Bundesamt für Wirtschaft undAusfuhrkontrolle (BAFA) geöffnet. Hiermit sollen Kosten für Planungs- und Genehmigungsleistungenmit Zuschüssen von bis zu 70 % oder max. 200.000 Euro pro Projekt gefördert werden. Bürgerenergielohnt sich aber auf jeden Fall! Sie machte deutlich, dass Artensterben, die Biodiversitätskrise und dieKlimakrise nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir dieseEnergiekrise schaffen!“, sagte Kinkel.Die anschließende Diskussion machte deutlich: der Wind in Weilburg dreht sich. So berichtetebeispielsweise ein Teilnehmender, der als Intensivpfleger tätig ist, dass zwei Umdrehungen einerWindkraftanlage den durchschnittlichen Energiebedarf eines Intensivpatienten pro Tag decken. Erzeigte sich beruhigt, dass es möglich ist, sichere und unabhängige Energie für sicherheitskritischeInfrastruktur in Deutschland zu erzeugen.